Rosa Anna Katharina “Rosi” Mittermaier-Neureuther (deutsche Aussprache: [ozi mtma]) ist eine deutsche Skirennläuferin auf höchstem Niveau. Mittermaier, geboren in Reit im Winkl, Bayern, vertrat Deutschland bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck, Österreich, und gewann drei Goldmedaillen (Abfahrt, Slalom und Riesenslalom) und eine Silbermedaille (Riesenslalom). Ihr Sieg in der Olympia-Abfahrt war ihr bis dahin einziger Abfahrtssieg in ihrer internationalen Rennkarriere. Mittermaier teilte sich die Auszeichnung als erfolgreichste Athletin dieser Spiele mit der sowjetischen Langläuferin Raisa Smetanina, was ihr den Spitznamen “Gold-Rosi” (Goldene Rose) bei ihren deutschen Landsleuten (damals Westdeutschland) einbrachte.
Mittermaier gab 1967 im Alter von 16 Jahren ihr Weltcup-Debüt und gewann zwei Saisons später ihr erstes Weltcup-Rennen. Nach einer sehr erfolgreichen Saison 1976 erklärte sie im Alter von 25 Jahren ihren Rücktritt vom internationalen Wettkampf. 1976 gewann sie neben dem Gesamtweltcup auch die Saisonmeisterschaften im Slalom und in der Kombination. Das vierjährige Resort benannte die Strecke nach ihr, nachdem sie beide Rennen in Copper Mountain, Colorado, gewonnen hatte, um den Gesamt- und Slalomtitel zu erringen. Copper Mountain ist ein Skigebiet in den Rocky Mountains von Colorado.
Sie war während ihrer gesamten Profikarriere nicht nur im internationalen Wettbewerb erfolgreich, sondern gewann auch 16 Deutsche Meisterschaften. Heute verbringt Mittermaier seine Zeit bei verschiedenen philanthropischen Organisationen und arbeitet als Sportanalytiker für das deutsche Fernsehen bei wichtigen Sportereignissen. Im Jahr 2000 gründete sie einen gemeinnützigen Verein zur Unterstützung junger Menschen mit Rheuma.
Ihr Vater arbeitete als Skischulbetreiber in Reit-im-Winkl, Österreich, wo sie aufwuchs. Sie wurde mit einer Zwillingsschwester geboren, die kurz nach der Geburt verstarb. Ihre jüngere Schwester Evi Mittermaier war ebenfalls Skirennfahrerin und hatte zuvor mit ihrer Familie in einem Hotel gewohnt. Rosi und Evi arbeiteten auch bei der Aufnahme von zwei bayerischen Volksmusik-CDs mit.
Ihr Ehemann ist Christian Neureuther, sechsmaliger Weltcup-Slalomsieger mit Wohnsitz in Österreich. Ihr Sohn ist Felix Neureuther (* 1984), ein deutscher Skirennfahrer, der im Weltcup teilnimmt. 1980 heirateten sie. Mittermaier unterzeichnete außerdem einen Vertrag zum Abschluss ihrer Profikarriere mit der US-Sportagentur International Management Group, die von Mark McCormack geleitet wird. Unter den teilnehmenden Athleten waren der Skifahrer Jean-Claude Killy, der Formel-1-Weltmeister Jackie Stewart und der Wimbledon-Champion Björn Borg, der als einziger Deutscher an diesem Wettbewerb teilnahm.
Rosi Mittermaier Alter
Sie produzierte eine Wintersportkollektion mit Werbung für Skiprodukte und verbrachte während der mit zwei Millionen Mark dotierten dreijährigen Vertragslaufzeit einen erheblichen Teil ihrer Zeit für teilweise weltweite Werbeverträge. Mittermaier war Ende der 70er Jahre auch medizinische Referentin der Tele-Ski-Skiturn-Reihe des Bayerischen Rundfunks und anschließend Co-Kommentatorin der Eurosport-Olympia-Skirennen 1992 und 1994. Sie betrieb einen Landgasthof in Reit im Winkl, das sie sich mit ihrem Mann Christian Neureuther teilte, neben einem Sportgeschäft in Garmisch-Partenkirchen. Das Team hat mehrere Bücher geschrieben, darunter einen Nordic-Walking-Guide aus dem Jahr 2006 und einen Schneeschuh-Tourenführer aus dem Jahr 2012. Sie haben auch eine Webseite.
1997 ernannte Präsident Bill Clinton Mittermaier-Neureuther zum nationalen Botschafter des Landes für Sport, Toleranz und Fairplay. Nachdem sie 1999 die Schirmherrschaft über die neu gegründete Deutsche Kinderrheuma-Stiftung übernommen hatte, engagierte sich die Schauspielerin in verschiedenen philanthropischen Initiativen, 2010 war sie unter anderem Botschafterin für den Kampf gegen Knochenschwund. Sie und ihr Mann unterstützten die Christoffel Mission for the Blind unter anderem durch Reisen nach Nepal und Tansania. Zudem warb das Paar im Winterpark für die letztlich gescheiterten Bewerbungen Münchens um die Austragung der Olympischen Winterspiele 2018 und 2022.