Bornavirus Infektion

Bornavirus Infektion
Bornavirus Infektion

In Sachsen-Anhalt wurde eine Frau mit dem Bornavirus infiziert. Der 58-Jährige leidet laut MDR seit Ende 2020 an Symptomen. Laut einer Mitteilung des Landesamtes für Verbraucherschutz war es der erste und bislang einzige bekannte Fall aus Sachsen-Anhalt. Zuvor waren deutschlandweit Infektionen beim Menschen gemeldet worden.

Bornavirus Infektion
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Dem Bericht zufolge war die Dame aus der Region Anhalt-Bitterfeld schwerstkrank, litt unter Kopfschmerzen, Hautblutungen, septischen Anzeichen und Bewusstseinswandel. Sie wird jetzt in einem Pflegeheim betreut und ist nicht erreichbar. Dabei entdeckte das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin extrem hohe Borna-IgG-Antikörper im Liquor und Serum. Es gab keinen direkten Erregernachweis. Das Robert-Koch-Institut geht von einer bestätigten Diagnose aus, da sich die Region in einem Endemiegebiet für das Borna-Virus 1 befindet, wie bekannte Fälle bei Nutztieren zeigen, heißt es in der Mitteilung.

Menschen können mit dem Borna-Krankheit-Virus 1 infiziert werden.

Bis vor kurzem galt laut Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit das “klassische” Borna Disease Virus 1 als Erreger der Borna-Krankheit bei Pferden und Schafen. Bei exotischen Eichhörnchen wurde 2015 ein neuartiges Virus, das Rote Eichhörnchen Bornavirus 1, nachgewiesen. Da beide Bornaviren auf den Menschen übertragen werden können, werden sie als Zoonose-Erkrankungen eingestuft. Beim Menschen kann das Borna-Krankheit-Virus 1 schwere Gehirnentzündungen verursachen. Der Osten Deutschlands, also Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt, beheimatet die Endemiegebiete. Menschliche Krankheiten sind selten, aber die meisten von ihnen sind tödlich. Die Betroffenen haben typischerweise Kopfschmerzen, Fieber und zunächst ein allgemeines Krankheitsgefühl. Später entwickeln sich neurologische Symptome wie Verhaltensauffälligkeiten, Sprach- und Gangstörungen, gefolgt von einem Koma innerhalb von Tagen oder Wochen. Derzeit gibt es keine spezielle Behandlung für Bornavirus-Infektionen.

Bornavirus Infektion
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Der Kontakt mit der Feldspitzmaus kann gefährlich sein.

Die Feldspitzmaus ist laut RKI das natürliche Reservoir des Borna Disease Virus 1. Infolgedessen werden die Viren wahrscheinlich mit ihrem Speichel, Urin und Kot ausgeschieden. Direkter Kontakt mit der Spitzmaus oder ihrem Kot sowie kontaminierte Nahrung, Getränke oder das Einatmen von kontaminiertem Staub sind wahrscheinliche Infektionswege für den Menschen. Es ist nicht auszuschließen, dass Hauskatzen an der Verbreitung der Krankheit auf den Menschen beteiligt sind.

Eine Übertragung von Mensch zu Mensch sowie eine Übertragung auf Menschen durch infizierte Pferde, Lämmer und andere Haustiere sind selten. Laut RKI treten in Deutschland pro Jahr zwei bis sechs akute Bornavirus-Infektionen bei Menschen auf.

Der Kontakt mit Spitzmäusen oder deren Ausscheidungen in Gefahrenregionen ist nach derzeitigem Kenntnisstand der wahrscheinlichste Weg zur Ansteckung. Solche ansteckenden Begegnungen sind nach derzeitigem Kenntnisstand sehr selten und wahrscheinlich nicht zu vermeiden. Bei Aktivitäten im Freien, die zu Kontakt mit Spitzmäusen oder deren Kot führen können, wie z. B. Gartenarbeit, besteht ein Infektionsrisiko.

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