Horst Eckel, Mitglied der WM-Elf von 1954, wird am Mittwoch 85 Jahre alt. Der Beitrag des 22-Jährigen zum “Wunder von Bern” war nicht trivial. Vor seinem Geburtstag hatte er ein Gespräch mit dem Kicker. Viele Mitglieder des Kaders, die einen damals für unmöglich gehaltenen 3:2-Sieg gegen Ungarn perfektionierten und 1954 Deutschlands Weltmeister wurden, sind nicht mehr bei uns. An diesen historischen Vorfall können sich nur der ehemalige Kölner Linksaußen Hans Schäfer (89) und der heute 86-jährige Horst Eckel erinnern. “Die WM war wirklich ein Glück für mich, weil ich dabei sein durfte”, ergänzt Eckel und denkt an den Schlusspfiff, “vor allem aber an meine Teamkollegen.”
Eckel war damals der jüngste Spieler im deutschen Kader, doch neben seinem Kaiserslauterner Kollegen und Mentor Fritz Walter, der jedes Spiel des Turniers bestritt und sogar den ungarischen Großmeister Nando Hidegkuti im Finale ausschaltete, war er der einzige. Er sagt: “Ich konnte es nicht ganz ignorieren, aber es hat gereicht.” Das Ziel ist in Sicht. Zum ersten Mal seit vier Jahren verloren die Ungarn, und das “Wunder von Bern” war geschaffen.
“Erst als wir mit dem Zug nach Deutschland zurückgekehrt sind und all diese Fans entlang der Strecke und in den Städten gesehen haben, haben wir gemerkt, dass wir wirklich Weltmeister geworden sind”, sagte Eckel, der wegen seiner unglaublichen Leistung früher als “Windhund” bezeichnet wurde Fähigkeit, schnell zu laufen.
Trotz des WM-Sieges gab es für den nebenberuflichen Kicker in der Anfangszeit des Fußballs nur wenig Geld, denn außer Ruhm und Ehre gab es für die Spieler nicht viel zu gewinnen. Beim Verein wurde es nicht viel besser: 320 Mark verdiente Eckel im Monat als Spieler für den 1. FC Kaiserslautern, weitere 350 als Pfaff-Mitarbeiter in Kaiserslautern.
Auch wenn Geld damals einen anderen Wert hatte, können heutige Spieler bei solchen Beträgen nur müde grinsen. Eckel hingegen hat keine Bewunderung für die Spieler von heute. “Ich habe Fußball nicht für Geld gespielt”, sagte der ehemalige Rechtsaußen, der später Rechtsläufer wurde. “Ich wollte nur ein guter Spieler werden”, erinnert er sich und fügt hinzu: “Das waren andere Zeiten.” Ich gebe Cristiano Ronaldo eine große Summe Geld aus.”
Horst Eckel Vermögen
Im hohen Alter besinnt sich Eckel auf ein Leben, in dem er vieles richtig gemacht hat und nur ein paar „Kleinigkeiten“ schief gelaufen sind. Infolgedessen hat er keine großen Träume oder Ambitionen mehr; stattdessen schätzt er ein paar gute Jahre bei bester Gesundheit mit seiner Frau Hannelore und seiner Familie. „Aber dann ist da noch der Sport“, so der gebürtige Vogelbacher weiter. “Das wäre schon wieder was”, sagt er über die Rückkehr zu seinem ehemaligen Klub Kaiserslautern, mit dem er 214 Mal in der Bundesliga spielte und 64 Tore erzielte.
In der vierseitigen Story im aktuellen kicker (Montagsausgabe) bekommt ihr private Einblicke in das Leben von Horst Eckel und erfahrt, was ihn ein Vortrag von Fritz Walter heute noch antreibt, ob ihm die Spieler der ungarischen Nationalmannschaft leid taten Mannschaft nach dem WM-Triumph Warum er im Alter von 27 Jahren seinen Job kündigte und danach mehrmals im Jahr ins Gefängnis musste.