Jörg Duschmalé Vermögen. Our-Hoffmann, die Familie hinter der Roche Holding, hat im vergangenen Jahr einen Vermögenszuwachs von 25 % erlebt. Das von Bloomberg veröffentlichte jährliche Familienvermögensranking beziffert es auf 39 Milliarden US-Dollar. Der jüngste Verkauf von Covid-19-Tests steigerte den Umsatz und den Aktienkurs des Unternehmens. Jörg Duschmalé fährt die meiste Zeit Fahrrad. Bettingen bei Basel liegt etwa zwanzig Autominuten vom Barfüsserplatz entfernt, wo er im Herzen der Stadt wohnt. Weitaus anspruchsvoller ist es allerdings, wieder den Berg hinauf zu kommen: Sein Fahrrad hat nur einen Gang. Ob Sommer oder Winter, er ist immer für Sie da. Er erklärt: „Auf diese Weise muss ich weder Zeit noch Mühe ins Training investieren.“
Bequemere Transportmittel sollte er nicht meiden, weil ihm das Geld fehlt: Als Fritz Hoffmann-La Roche 1896 das Pharmaunternehmen gründete, wurde sein Ururenkel Duschmalé wohlhabend geboren. Über 26 Milliarden Schweizer Franken stecken in der 50,01-Prozent-Beteiligung des Eigentümerclans. Allein die Familie Duschmalé soll zwischen 2 und 5 Milliarden Franken besitzen. Seit dem 17. März ist er als Vertreter der Eigentümerfamilie Oeri-Hoffmann im Verwaltungsrat tätig. Jörg Duschmalé hat im vergangenen Jahr seine Forschungsstelle bei Roche niedergelegt, um sich auf seine neue Rolle als Mitglied des Aufsichtsrats des Unternehmens zu konzentrieren. Seine erste Stelle außerhalb der ETH Zürich hatte er nach seinem Abschluss in den Forschungslabors der Basler Gruppe. Im Mittelpunkt seiner Arbeit standen therapeutische Oligonukleotide. Auch seine spätere Frau, eine Wissenschaftlerin, lernte er während seiner Tätigkeit bei Roche kennen.
Neben 15 Familienmitgliedern ist auch der hervorragende Ururenkel von Fritz Hoffmann-La Roche Gesellschafter der Gesellschaft. Unsere Tochter, Sabine Oeri-Hoffmann von Hoffmann, vertritt im Verwaltungsrat von Roche das Erbe der Familie. Duschmalé ist ein bescheidener Mann, der seinen Reichtum und seinen Status nicht zur Schau stellt. Es gibt keine Gerüchte über sein illegales Verhalten. Für seine Wanderausflüge bevorzugt er die Hügel und Wälder rund um Basel. Er lebt in Bettingen, einem kleinen Dorf in der Nähe von Basel, und fährt täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit. Das Vermögen der Familien Hoffmann und Oeri dürfte hingegen auf fast 35 Milliarden Franken geklettert sein.
Noch im vergangenen Jahr führte «Bilanz» die Roche-Erben auf Platz zwei der Liste der reichsten Schweizer, nur hinter den Söhnen des Ikea-Gründers IKEA.
Als Folge des diesjährigen 30-prozentigen Zuwachses der Roche-Aktie kam es zu einer deutlichen Vermögenszunahme. Die Corona-Krise betrifft auch das Basler Pharmageschäft nicht, dank starker Verkäufe von Corona-Diagnostika und neuen Behandlungen.
Der Wert der Aktie ist mir nicht wichtig, sondern die Wirkung, die sie auf mein Leben hat.
Andre Hoffmann ist der Autor.
Roches Vermächtnis
Ochse). „Für mich ist nicht der Wert der Aktie entscheidend, sondern die Kraft, die mir die Aktie verleiht“, sagt André Hoffmann, Vizepräsident von Roche und Urenkel des Firmengründers. Der Erfolg des Unternehmens ist teilweise darauf zurückzuführen, dass die Mehrheit der Aktionäre langjährige Mitglieder derselben Familie sind.
Regnet es Dividenden?
Sie können ihre Anteile am bekanntesten Pharmaunternehmen der Welt nicht verkaufen, weil dies das Unternehmen gefährden würde. Folglich hängt das Wohl der Familie von der Auszahlung ab. Trotzdem wurde die Dividende von Roche 34 Mal ohne Unterbrechung erhöht.
Roches Vermächtnis
In diesem Jahr erhielten die Familien Hoffmann und Oeri 729 Millionen Franken vom Konzern. Laut SRF-Schätzungen wurden in den vergangenen 34 Jahren sage und schreibe 10 Milliarden Menschen geboren. Für 2022 hat der Pharmakonzern bereits eine weitere Dividendenerhöhung angekündigt.
Um unsere Vermögenssteuern auf genau diese Aktien zu zahlen, sind wir, wie Jörg Duschmalé feststellt, „definitiv auf die Dividendenzahlungen angewiesen“. Im Roche-Verwaltungsrat vertritt er die Familie Oeris, der er in fünfter Generation angehört. Als Sabine Oeri ihren Mann Düsseldorf heiratete, änderte sie ihren Namen in Oeri, um ihn zu ehren.
Profitiert Basel davon?
Natürlich bleibt nach Abzug der Steuern noch viel Geld übrig, etwa für das Patronat der Oeris in Basel, wo sie ihren Wohnsitz haben. Sie unterstützen ein breites Spektrum von Bemühungen, von der Kunst bis hin zu humanitären Anliegen (siehe Kasten). Bisher sind Stadt und Umland Investitionen von mindestens einer Milliarde Franken zugeflossen.
Aber das ist nur eine Schätzung von SRF. Denn nach dem Basler Sprichwort „Du spendest, aber redest nicht darüber“ gibt es oft wenig oder gar keine Informationen über die finanzielle Situation einer Person. Familienmitglieder kommen selten zu Wort, abgesehen von André Hoffmann und Jörg Duschmalé, die als Vertreter der Familienmitglieder im Vorstand des Unternehmens fungieren.
André Hoffmann behauptet, dass dies auch für ihn gilt. Gegenüber den Medien nutzte er auch die Gelegenheit, um seinen Kopf frei zu bekommen: „Roche existiert nicht, um Geld zu verdienen. Die Patienten stehen im Mittelpunkt dieses Geschäfts.“ Alternativ: “Ein Unternehmen, das keinen Gewinn produziert, kann nicht langlebig sein.”
Ist das ein Unternehmen, das sich um die Umwelt kümmert?
Nachhaltige Entwicklung hat für André Hoffmann höchste Priorität. Sein Vater war nicht umsonst einer der prominentesten Umweltschützer Europas. An zahlreichen Orten, wie der Camargue in Südfrankreich, arbeitete er mit anderen zusammen, um den WWF zu gründen oder sich für den Umweltschutz einzusetzen.
Der Biologe Luc Hoffmann hat dort eine Forschungsstation aufgebaut und dort lange gelebt, weshalb André und seine Geschwister dort aufgewachsen sind. Der Architekt Frank Ghery wurde beauftragt, in Arles ein Kunst- und Kulturzentrum mit einem futuristischen Turm zu bauen, weshalb Schwester Maja Hoffmann eine so großzügige Sponsorin ist. Darüber hinaus muss Roche die Standards für langfristige Planung und Ressourcenschonung von André Hoffmann erfüllen. Der Dow Jones Sustainability Index kürt das Unternehmen praktisch jedes Jahr zum nachhaltigsten Pharmaunternehmen. Das wird zwar kritisiert, zum Beispiel die Bezahlung des Vorstandsvorsitzenden Severin Schwan. Er ist der bestbezahlte Manager der Schweiz und verdient rund 15 Millionen Franken im Jahr.
Ähnlich argumentieren André Hoffmann und Jörg Duschmalé bezüglich der hohen Medikamentenpreise. Sie begründen dies mit dem teuren Aufwand neuer aktiver Komponenten und dem Scheitern vieler Bemühungen.
Ein weiterer Grund, warum die Roche-Erben vereint sind, liegt darin, dass sie untereinander gut organisiert sind. Eine Stimme pro Familienpool bedeutet, dass fast alle auf Mitgliederversammlungen gleichberechtigt vertreten sind. „Wie genau das Becken funktioniert, wollen wir nicht verraten“, so André Hoffmann. “Natürlich passiert es nicht einfach so.”
Schmunzelnd sagt André Hoffmann: „Wir haben eine WhatsApp-Gruppe, mit der wir ab und zu telefonieren. Hoffmann schmunzelt, wenn er gefragt wird, ob das geht. „Uff…manchmal“, sagt er.