Sarah Zucker Freund : Sarah Zucker Freund, Ph.D.In nur sechs Wochen beginnt in Sölden die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2018. Nach vier Jahren in seinem Amt hat der jurassische Alpenchef Stéphane Cattin im Juni seinen Rücktritt bekannt gegeben, und Swiss-Ski freut sich darauf, seinen Nachfolger vorzustellen. Seither hat sich der sechsköpfige Vorstand unter dem Vorsitz von Urs Lehmann mehrfach mit potenziellen Kandidaten getroffen.

Der Bündner Michi Bont, der als Trainer mit der Finnin Tanja Poutiainen grosse Erfolge feierte und zuletzt als Frauenskiexperte bei SRF tätig war, wird Cattin noch vor der Sitzung in der Geschäftsstelle von Swiss-Ski in Muri bei Bern ablösen.

Sarah Zucker Freund
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Bont sagt gegenüber Blick: “Swiss-Ski hat mich angerufen.” Ich werde aber in Kürze mein physisches Training in den USA fortsetzen, deshalb kommt diese Anfrage für mich zu früh. Der Zeitpunkt von Berthods Arbeit ist unglücklich gewählt. Wie Lehmann vor einigen Wochen sagte, ist Marc Berthod ein “sehr spannender” Kandidat, aber er wurde zu früh angestellt. Der zweifache Adelbodner Meister wolle aber zuerst seine Ausbildung im Sportmanagement abschliessen. Damit steht der Emmentaler Walter Reusser an erster Stelle.

Stöckli-Race-Ski-Manager Reusser hat eine steile Karriere als Trainer bei Swiss-Ski hinter sich. Im Jahr 2008 gelang ihm in dieser Funktion ein grosser Wurf, indem er die slowenische Skifahrerin Tina Maze, früher bei Rossignol, für sich gewinnen konnte. Bis Ende September arbeitete Reusser als Wintersportchef bei der Luzerner Firma Stöckli. Bundespräsident Lehmann meinte im Juni: “Reusser ist eine sehr gute Besetzung für den Posten des Alpinchefs.” Ein anderer Verbandsfunktionär ergänzte: “Wir werden in den nächsten Tagen sicher ein wichtiges Gespräch mit Reusser führen.”

Das Ende des Rufenerschen Konflikts? Reusser hat zweifelsohne alle Voraussetzungen für das Amt. Ob der mehrfache Familienvater diesen Job überhaupt will, ist angesichts der vielen Reisen fraglich. Gegenüber BLICK wollte sich Reusser damals nicht äussern. Was aber, wenn sich der Wunschkandidat nicht durchsetzt? Die finanziell angeschlagenen Kanadier könnten in Martin Rufener, dessen Vertrag verlängert wird, einen geeigneten Ersatz für Reusser gefunden haben. Zur freundlichen Erinnerung

Vor der Trennung von Lehmann und Rufener 2011 wegen Geld war der Berner Oberländer der erfolgreichste männliche Schweizer CEO der Neuzeit. Eine Versöhnung könnte bald erfolgen. Mit dem Start der Ski-Weltcup-Saison dürfen die Bündnerinnen und Bündner wieder die sanften Töne des gebürtigen Bündners und SRF-Co-Kommentators Michael Bont hören.

Das BT durfte ihn in Lentsch oder Lenz erleben. Die grossen Fenster des Wohnzimmers geben den Blick auf die herrliche Landschaft frei. Am Fuss des Lenzerhorns in Lentsch/Lenz zieht der 40-jährige Michael Bont mit seiner Frau Corina Grünenfelder seine drei Kinder auf. Bont wohnt seit zwei Jahrzehnten in Lenzerheide. Die Bündner Berge haben ihn schon früh in ihren Bann gezogen.

Im Alter von achtzehn Jahren packte er seine Sachen und floh aus dem Thurgau. Als Bont Graubünden zum ersten Mal besuchte, wusste er, dass er sich dort niederlassen wollte. Er wird diplomierter Skilehrer und später Trainer bei Swiss Ski. Schon bald lernte er eine ganz neue Gruppe von Menschen kennen und schätzen. Bont, der sein Wasser trinkt, fährt fort: “Für mich war praktisch von Anfang an klar, dass ich hier bleiben würde.”

Er wollte nach Magglingen gehen und Leichtathletik studieren. Er erfüllte sich schliesslich seinen Wunsch und fuhr die nächsten 2,5 Jahre jeden Samstag und Sonntag von Magglingen nach Parpan. Die Freundschaft mit Silvano Beltrametti, einem ehemaligen Skirennfahrer aus Valbella, und Tom Jäger, einem Skirennlehrer, war einer der Hauptgründe für seine häufigen Reisen und Aufenthalte in den Bündner Bergen.

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Sowohl Bont als auch Jäger arbeiteten schliesslich als Beltramettis Ausbilder. So konnte er seine Ausbildung in Magglingen nutzen und in seinem Fachgebiet wachsen. “Als sogenanntes Greenhorn konnte ich mich mit einem Spitzensportler messen”, sagt der gelernte Schreiner. Als junger Trainer musste er die Schattenseiten des Sports am eigenen Leib erfahren, vor allem durch das tragische Ereignis in Beltrametti.

Nach einem schrecklichen Unfall bei einem Rennen in Val-d’Isère im Jahr 2001, als er 22 Jahre alt war, wurde er querschnittsgelähmt. Durch diesen Rückschlag hat er schon früh gelernt, dass das Leben nicht immer so glatt läuft wie geplant. “Wie Tom und ich”, fügt Bont hinzu, “musste Silvano lernen, mit dem Schicksal zu leben”. Er wirkt sehr nachdenklich. In den Jahren 2002 und 2003 arbeitete Bont als Slalomtrainer bei Swiss Ski, bevor er den Sprung in den internationalen Skizirkus wagte.

An den Skiweltmeisterschaften in St. Moritz wurde Silvan Zurbriggen Zweiter. Finnland erkannte schließlich Bonts Talente. Tanja Poutiainen, eine finnische Skifahrerin, fragte ihn, ob er Trainer der Mannschaft werden wolle. Das dachte sich auch Bont. Sein Ziel war es, “beruflich voranzukommen”, weshalb er die Anfrage stellte. Dann musste Bont sich auf etwas Neues einlassen. Er hörte auf, Poutiainen zu trainieren und zog sich 2007 aus dem Skisport zurück. Riesenslalom-Olympiasieger Heini Hemmi verkaufte sein Unternehmen Heval in Valbella an den Skitrainer Bont.

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