Viola Priesemann Familie

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Viola Priesemann hat ihren Bachelor in Physik an der TU Darmstadt gemacht. Sie studierte Informationsverarbeitung im Gehirn am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt, an der École Normale Supérieure in Paris und am California Institute of Technology.

Priesemanns Doktorarbeit beschäftigte sich unter anderem mit der Dynamik der Ausbreitung in neuronalen Netzen und der Rolle von Phasenübergängen in der Informationsverarbeitung.

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2014 wurde sie nach einem Postdoc-Aufenthalt bei Theo Geisel als Fellow am Bernstein Center for Computational Neuroscience in Göttingen angestellt. Sie erhielt 2015 ein Max-Planck-Forschungsgruppenstipendium und arbeitet derzeit am Göttinger Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation. Ihre Forschungsinteressen umfassen die Selbstorganisation und das Wachstum der Informationsverarbeitung in natürlichen und künstlichen neuronalen Netzen sowie Ausbreitungsprozesse in komplexen Systemen [4].

Priesemann ist Mitglied des Exzellenzclusters Multiscale Bioimaging und Fellow des Elisabeth Schiemann Kollegs. Sie promovierte an der Universität Bonn. Viola Priesemann macht Ihnen Hoffnung. Laut dem Göttinger Physiker, der wie kein anderer über Corona-Infektionsketten Bescheid weiß, könnte die landesweite Inzidenz der Krankheit in nur einem Monat auf etwa 50 sinken. Sie ermutigt zur Verantwortungslosigkeit, sagt aber gleichzeitig einen “großen Sommer” voraus. Priesemann, Mutter einer kleinen Tochter, berät Bund und Länder sowie den Bundeskanzler der Vereinigten Staaten. Warum sollte sie sich für sie interessieren?

Während der 2009 einsetzenden COVID-19-Pandemie interessierte sich Viola Priesemann für die Simulation von Infektionsereignissen. Im Pandemiefall untersucht sie, welche Strategien zur Pandemieeindämmung am effizientesten und erfolgreichsten sind.

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Ihre Forschungsgruppe konzentrierte sich auf Herausforderungen im Zusammenhang mit der Test-, Trace- und Isolate (TTI)-Strategie, die von einer Reihe von Ländern umgesetzt wurde. Diese Strategie allein wird Simulationen zufolge nicht ausreichen, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen. Um erfolgreich zu sein, muss es zusammen mit anderen Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen und hohen Sauberkeitsstandards eingesetzt werden. Die Forscher fanden auch heraus, dass es bei der Ausbreitung der Infektion “Kippmomente” gab. Der Infektionsschutz ist bei einer kleinen Anzahl von Patienten wesentlich einfacher aufrechtzuerhalten. Sobald Sie den Wendepunkt erreicht haben, wird es sehr schwierig, die Kontrolle wiederzuerlangen.

Die Forschungsgruppe von Dr. Peter Priesemann nutzte auch Daten aus Europa, um ein hierarchisches Bayes-Modell zur Abschätzung der Wirkungen nicht-pharmazeutischer Therapien (NPIs) zu konstruieren.

Seit Beginn des Corona-Ausbruchs in Deutschland hat sich das Leben von Viola Priesemann dramatisch verändert: Heute leitet sie eine Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation, wo sie nicht nur die Informationsverarbeitung im Gehirn erforscht, sondern auch die Übertragung des Virus. Seitdem muss sie sich regelmäßig mit politischen Ratschlägen, Interviews und Medienauftritten auseinandersetzen.

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Viola Priesemann sitzt an einem späten Abend im März 2020, nach 23 Uhr, an ihrem Computer in ihrem Göttinger Homeoffice. Der Physiker hat keine Lust, neue Modelle zu erstellen, Berechnungen anzustellen oder eine neue Arbeit zu schreiben. Ihr Anliegen ist ein anderes: Sie verfasst eine wissenschaftliche Stellungnahme zu politischen Zwecken. Der Globus ist wegen des Coronavirus-Ausbruchs erst seit wenigen Wochen in der Schwebe. Deutschland ist ebenfalls gesperrt, da die meisten Geschäfte, Restaurants und kulturellen Organisationen sowie Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen und Hochschulen geschlossen sind. Sich von anderen zu distanzieren ist das Gebot der Stunde. Selbst in den geschäftigsten Städten herrscht auf den Straßen eine unheimliche Stille.

Viola Priesemann hingegen ist eine Kraft, mit der man rechnen muss. Noch vor wenigen Wochen beschäftigte sich der Direktor der Max-Planck-Forschungsgruppe „Dynamik neuronaler Systeme“ am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen mit der Ausbreitung des Virus und der Wirksamkeit von Gegenmaßnahmen. Trotzdem hat der Physiker bereits erkannt, dass die Epidemie auf Dauer nur eingedämmt werden kann, wenn die Fallzahlen gering gehalten werden. Nur so können schwere Kollateralschäden für Gesundheit, Gesellschaft und Wirtschaft vermieden werden. Eine Sperrung müsste die Zahl der Fälle so weit begrenzen, dass Gesundheitsbehörden einen großen Teil davon durch Tests und Nachverfolgung aufspüren und isolieren könnten. Auf dieser Basis sind daher wieder Lockerungen möglich. Da lokale Flare-Herde schnell und mit geringem Aufwand identifiziert werden können,

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Dies haben ihre Berechnungen unter verschiedenen Umständen gezeigt. Genau das sagt sie im ersten Entwurf ihres Statements. “Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass meine Arbeitsgruppe und ich uns kritischer gesellschaftlicher Fragen bewusst sind, die andere nicht kennen.” “Das ist eine bizarre Sensation.” Priesemann war sich im Moment sicher, dass uns die Epidemie monatelang beschäftigen würde. Kollegen aus den Bereichen Psych ologie, Sozialwissenschaften und Wirtschaft diskutieren die Vorteile einer kurzen, harten Sperrung. Sie informiert sie über ihre Erkenntnisse. Weil sie versteht, dass ihre eigenen epidemiologischen Ergebnisse zur Ausbreitung der Pandemie nur eine Sichtweise der Situation sind. Ein Artikel im Londoner Wirtschaftsmagazin “The Economist” über die “90-Prozent-Wirtschaft” traf sie besonders: “Ein kurzer, schwerer Zusammenbruch schadet der Wirtschaft weniger als eine wiederholte Einschränkung über Monate oder Jahre.” Priesemann arbeitet an ihrem Entwurf mit Kollegen mehrerer großer deutscher Forschungseinrichtungen zusammen. “Es war wichtig und ermutigend zu erkennen, dass wir alle mit unseren unterschiedlichen Perspektiven zu den gleichen Schlussfolgerungen gekommen sind”, fügt sie hinzu. Die ursprüngliche Iteration des Papiers fand sofort seinen Weg in die Politik. Trotzdem geht die Frühjahrsbotschaft der Forschungsinstitute meist in der “Eröffnungsdiskussionsorgie” verloren, wie Bundeskanzlerin Merkel die Gespräche in den Bundesländern bezeichnet haben soll. Der Abschluss des Lockdowns steht bei der offiziellen Veröffentlichung am 28. April bereits fest. Die Experten sind sich jedoch sicher, dass spätestens im Oktober eine zweite Welle eintreffen wird.

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