Pleite Bankrott
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Der Flughafen Hahn ist derzeit zahlungsunfähig, nachdem der Großeigentümer, das chinesische Unternehmen HNA, Anfang des Jahres Insolvenz anmelden musste.

Der rheinland-pfälzische Flughafen Frankfurt-Hahn hat Insolvenz angemeldet. Das hat das Amtsgericht Bad Kreuznach heute festgestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Frankfurter Rechtsanwalt Jan Markus Plathner bestellt. Flüge vom und zum Regionalflughafen, der überwiegend von der Billigfluggesellschaft Ryanair angeflogen wird, dürften von dem Insolvenzverfahren nicht betroffen sein. Fast alle für heute geplanten Starts und Landungen werden laut Website des Flughafens stattfinden.

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Das chinesische Unternehmen HNA besitzt 82,5 Prozent des Flughafens Hahn. Hessen hat 17,5 Prozent der Stimmen. Im Januar musste die HNA-Gruppe, die neben dem Flughafen Hunsrück auch Fluggesellschaften, Banken und Hotels kontrollierte, Insolvenz anmelden. Der Rückgang der weltweiten Touristeneinnahmen durch Corona verschärfte die bereits bestehenden Probleme der Gruppe. HNA konnte seine Verpflichtungen nicht zurückzahlen. Damals versprach die Flughafenleitung Hahn, dass sich der Betrieb nicht ändern werde. Anfang des Monats sorgte die Verhaftung von leitenden Angestellten der HNA-Gruppe erneut für Schlagzeilen. Auf den Flughafen Hunsrück habe dies ebenfalls keine Auswirkungen, hieß es damals. „Wir haben es gerade in den Zeitungen erfahren. Wir machen uns keine Sorgen darüber“, sagte Christoph Goetzmann, Betriebsleiter Hahn, der Nachrichtenagentur dpa.

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Frankfurt am Main ist 130 Kilometer vom Flughafen Frankfurt-Hahn entfernt. Vor der Corona-Thematik im Jahr 2019 hatte der Flughafen 1,5 Millionen Passagiere. Früher waren es bis zu vier Millionen Passagiere pro Jahr, aber Rynair hat seinen Service schrittweise eingestellt und Flüge auf andere Flughäfen verlegt.

Das erste Passagierflugzeug kam im April 1999 von Ryanair in Hahn an. Dieser “historische Tag” markierte nach Angaben des Flughafens den Beginn eines neuen Zeitalters der Luftfahrt für ganz Deutschland: das der Billigflieger. 30 Urlaubsorte wurden kürzlich von Frankfurt-Hahn angeflogen. Da der Flughafen 24 Stunden am Tag betrieben werden durfte, war er auch ein wichtiges Frachtdrehkreuz. Im Jahr 2019 wurden rund 170.000 Tonnen Fracht umgeschlagen. Hahn-Betriebsleiter Götzmann betonte Anfang Oktober, er habe den Flughafen ohne Hilfeleistung oder Kurzarbeit durch die Corona-Epidemie geführt. Trotzdem prognostiziert die Flughafenverwaltung laut ihrer im Bundesanzeiger veröffentlichten Studie für 2020 ein Defizit. Es wird erwartet, „dass bis 2024 ein positives konsolidiertes Jahresergebnis erreicht werden kann“, je nach Verlauf der Pandemie.

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Zuvor beherbergte der Standort einen stillgelegten US-Militärflughafen. Früher regierte die Mehrheit von Rheinland-Pfalz. 2017 verkaufte die Regierung ihre Anteile für rund 15 Millionen Euro an die chinesische HNA Airport Group.

Die Zukunft des Flughafens Hahn wurde in den letzten Monaten viel diskutiert. Ein Gläubiger etwa hatte im Juli beim Amtsgericht Bad Kreuznach Insolvenz angemeldet, ihn dann aber wieder zurückgezogen. Als mögliche Kulisse galt die hohe Verschuldung des Großeigentümers HNA. Das Amtsgericht Bad Kreuznach weigerte sich, die Identität des Gläubigers preiszugeben.

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In diesem Sommer wurde ein Gerichtsverfahren um Steuergelder in Millionenhöhe für den Flughafen Frankfurt-Hahn beigelegt. Danach dürfen Flughäfen nach EU-Recht in der Regel keine öffentlichen Zuschüsse mehr erhalten. In diesem Sommer wurde ein Gerichtsverfahren um Millionenbeträge an öffentlichen Mitteln für den Flughafen Frankfurt-Hahn beigelegt. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte bereits einen Lufthansa-Fall abgewiesen. Der EuGH bestätigt ein früheres Urteil. Im Mittelpunkt standen die staatlichen Beihilfen für den Flughafen Hunsrück seit 1997 sowie Verträge mit Ryanair über Flughafenentgelte.

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